Rauminstallation
Holzkonstruktion 220x200x200 cm
Waschbecken/Seifenspender/Handtuchhalter
Wassertank/Pumpsystem und Hinweisschild
2011
Mit wenigen Elementen wird in einer zweigeteilten Rauminstallation versucht, ein Täuschungsszenario zu erzeugen. Das Publikum wird mit einer Aufforderung konfrontiert, soll neugierig gemacht werden auf den Raum dahinter und wird schließlich irritiert. Wer sich auf die Rauminstallation „Berührung“ einlässt, nimmt unbewusst Kontakt mit den vorherigen Benutzer/Innen auf.
Bei meiner Installation geht es vorrangig um Momente des Bewusstwerdens der Berührung, des wiederkehrenden Kreislaufes von geben/bewegen bzw. aufnehmen/berühren, in den jeder Kontakt, jede Berührung, jede Interaktion mit der Außenwelt eingebunden ist. Die Reinheit der Substanz Wasser wird nicht nur symbolisch verwendet, sondern dient als Träger. Fließendes Wasser nimmt auf, speichert und gibt Berührungen wieder weiter.
Die Autorin Elfriede Jelinek, mit ihren durchaus ironischen Textcollagen, wird durch die Bezugnahme auf den Satz „Danach ist es mit der Frische, die sie sich mühselig hineingewaschen haben, wieder zu Ende“ aus dem Buch „Lust“, Teil meiner Installation. Die Arbeit befindet sich an der Schnittstelle zur Literatur und kann auch aus dieser Sicht gelesen werden.
Die Sprache der Installation, die verwendeten Sätze verdeutlichen, dass viele Aspekte von Kontakt, Berührung und Kommunikation durch Regeln, gesellschaftliche Prägungen bzw. kulturelle Codes gesteuert werden.
Die zwei Teile der Rauminstallation, zum einen die Berührung und zum anderen die Sichtbarmachung der Manipulation stehen für sich, sie ergänzen einander und hinterfragen auf ironische Weise Steuerungsmechanismen, Fremdbestimmtheit, Irritation, Hygienemaßnahmen, Ekel, Reinheit, Berührungsängste und Wohlstand.